Es ist lange her,
dass ich dieses Buch gelesen habe, aber ich habe es nicht nur in sehr angenehmer Erinnerung, sondern möchte es allen empfehlen, die sich für philosophische Fragen interessieren.
„Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade“ von Peter Weiss stellt neben vielen anderen Fragen auch die, wie weit der Einzelne gehen darf, sich selbst zu verwirklichen, aber umgekehrt, wie weit die Gesellschaft das Recht hat, über die Freiheit des Einzelnen zu bestimmen.
Zur Handlung dieses Theaterstückes:
Marquis de Sade, Adliger, wird wegen seiner ausschweifenden und als pervers empfundenen Umtriebe in die "psychiatrische" Heilanstalt zu Charenton gesperrt und dazu ermuntert, mit den übrigen Insassen ein Theaterstück zum Vergnügen der adligen "Gönner" zu inszenieren.
Sade probt mit den "Schauspielern" die dramatisierte Ermordung des französischen Revolutionärs Marat, der aufgrund seiner Verfolgung während der französischen Revolution in den Unterwasserkanälen der Stadt Paris überlebte und sich dabei eine unheilbare Hautkrankheit zuzog, die er mit stundenlangen täglichen Bädern zu lindern suchte.
Marat, während der Revolution ein unerbittlicher Gegner der Reaktionären, ist nun ein angesehener Bürger mit Position, als ihn die religiös fanatische Charlotte Corday unter einem Vorwand besucht und ihn in der Badewanne ersticht...
Links:
Peter Weiss: http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Weiss
Donatien Alphonse François de Sade: http://de.wikipedia.org/wiki/De_Sade
Jean-Paul Marat: http://de.wikipedia.org/wiki/Jean-Paul_Marat
Schreibmaschinist_Jon - 12. Feb, 15:27