"Der Marketing-Charakter" nach Erich Fromm
"... Wird das Selbst der einzelnen (Anm. von mir: Gesellschaftlich) mißachtet, (Anm. von mir: Gemeint ist hier, dass der Mensch sich selbst entäußernd zur Ware machen muss, z.B. auf dem Arbeitsmarkt, Heiratsmarkt usw.), dann müssen auch die Beziehungen der Menschen untereinander oberflächlich werden. Sie stehen nicht mehr als Einzelpersönlichkeit, sondern als austauschbare Ware miteinander in Beziehung und sind weder gewillt noch imstande, das Einmalige und Besondere des anderen zu erfassen. Der Markt schafft jedoch eine Kameradschaft eigener Prägung. Jeder steht im gleichen Konkurrenzkampf und strebt in gleicher Weise nach Erfolg. Alle unterliegen den gleichen Marktbedingungen (oder glauben es wenigstens), und da alle im gleichen Boot sitzen, weiß jeder, was der andere fühlt und empfindet; er ist nur auf sich gestellt, lebt in ständiger Angst zu versagen und möchte vor allem gefallen. Ein "Pardon" wird in diesem Kampf nicht gegeben und nicht erwartet." ...
(Aus: "Der Marketing-Charakter" im "Erich-Fromm-Lesebuch", herausgegeben von Rainer Funk oder "Den Menschen verstehen - Psychoanalyse und Ethik" von Erich Fromm)
(Aus: "Der Marketing-Charakter" im "Erich-Fromm-Lesebuch", herausgegeben von Rainer Funk oder "Den Menschen verstehen - Psychoanalyse und Ethik" von Erich Fromm)
Schreibmaschinist_Jon - 10. Feb, 13:04