Buchtipp: Berlin Alexanderplatz von Alfred Döblin
So manches erinnert stilistisch wie sprachlich an >Ulysses< von James Joyce.
Beschreibt Joyce einen Tag in Dublin mit wechselnden Protagonisten, geht es in >Berlin Alexanderplatz<, einem meiner Lieblingsbücher, um das Schicksal des aus der Haft entlassenen Franz Biberkopf zur Zeit der Wirtschaftskrise der Zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts.
Döblins Roman wirkt nicht zuletzt deshalb authentisch, weil er die Gedanken seiner Hauptfigur zu Wort kommen lässt, sondern auch, weil er wie in einer Collage ein Bild des damaligen Berlins vor unseren Augen erstehen lässt, indem er zum Beispiel Zeitungsartikel, Reklamesprüche und vieles mehr an Alltagssprache in den Text einbringt.
So gewinnt der Leser über die inneren Monologe der Figuren und die Beschreibung der Schauplätze in >Ulysses< und >Berlin Alexanderplatz<, einen Blick auf die damaligen Zustände der Metropolen Dublin und Berlin, die gleichzeitig eine Art innerer Reiseführer sind.
Mein Tipp für Interessenten: Besser die gebundene Jubiläumsausgabe kaufen; sie zerfleddert nicht so schnell und kostet nur unwesentlich mehr ;-)
Links: Alfred Döblin: Berlin Alexanderplatz. Geschichte vom Franz Biberkopf
http://www.dhm.de/lemo/html/weimar/kunst/doeblin/
Schreibmaschinist_Jon - 15. Jan, 14:49