Leselinks: Armut und Gesundheit in Deutschland
Innerhalb der gesundheitspolitischen Diskussion in Deutschland spielt das Thema "Armut und Gesundheit" noch immer eine untergeordnete Rolle. Die Umstrukturierung des Gesundheitssystems beinhaltet u.a. eine Abkehr vom Solidarprinzip und eine Zunahme der Selbstbeteiligung der Patienten. Eine adäquate, medizinische Versorgung armer Menschen wird hierdurch erschwert und ist teilweise nicht mehr ausreichend möglich. Armut führt zunehmend zu Krankheit und Krankheit führt zunehmend zu Armut.
Angesichts dieser gesellschaftlichen Umstrukturierung ist es notwendig, die Gesundheitssituation sozial benachteiligter Menschen in das Blickfeld der Öffentlichkeit zu bringen. Da die Bevölkerungsgruppen, die sich in Armut befinden, selten in der Lage sind sich miteinander zu solidarisieren und auf die Armutssituation hinzuweisen, ist in verstärktem Maße jeder verantwortungsbewusste Bürger aufgerufen, sich mit den Betroffenen zu solidarisieren und Fehlentwicklungen aufzuzeigen. Deshalb ist ein wesentlicher Arbeitsschwerpunkt des Vereins die Thematisierung und Problematisierung der schlechten Gesundheitssituation armer Menschen in Deutschland. Quelle: Armut und Gesundheit in Deutschland e.V. Dennis Experiment Reicht das Arbeitslosengeld II für eine gesunde Ernährung? Hungern muss in Deutschland niemand. Aber können sich arme Menschen auch gesundes Essen leisten? Diese Frage hat sich unser Moderator Dennis Wilms gestellt und ein kleines Experiment durchgeführt. Als Beispiel dienen eine allein erziehende Mutter und ihr 10-jähriges Kind, die von staatlicher Unterstützung, dem Arbeitslosengeld II leben. |
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ARMUT IN DEUTSCHLAND
"Armut ist keine Schande" sagte man früher. Kriege, Wirtschaftskrisen und Missernten führten dazu, dass viele Menschen hungerten, krank wurden oder obdachlos. Doch Armut ist nicht nur ein Phänomen vergangener Zeiten oder ein Problem der Entwicklungsländer. Armut betrifft uns noch heute - und das mitten in Deutschland. Hier kann man diesen Artikel weiterlesen...
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Wenn Du arm bist musst Du in Zukunft noch früher sterben !
Von Prof. Dr. Gerhard Trabert
Seit über 10 Jahren gibt es auch im deutschsprachigen Raum gesicherte Erkenntnisse zum Zusammenhang und zur gegenseitigen Einflussnahme von Armut und Gesundheit bzw. Krankheit. Immer noch wird diesem Kontext sowohl in der Öffentlichkeit als auch in der Fachöffentlichkeit zu wenig Beachtung geschenkt. Die Gesundheitsmodernisierungs-vorschläge von Regierung und Opposition führen zu einer weiteren Verschlechterung der Versorgungssituation sozial benachteiligter Menschen. Eine weitergehende Privatisierung im Gesundheitswesen, die Erhöhung von zu erbringenden Eigenleistungen und Zuzahlungen, die Streichung von bestimmten Leistungen belastet insbesondere sozial benachteiligte Menschen. Zudem führt der Sozialabbau, die Vorschläge hinsichtlich der Angleichung von Sozialhilfe und Arbeitslosengeld (sogenanntes Arbeitslosengeld 2) zu einer Zunahme von Armut. Sozial benachteiligte Menschen werden somit dreifach benachteiligt: Die bisherigen finanziellen Unterstützungen werden eingeschränkt und teilweise reduziert, die Ausgaben für die Behandlung von Krankheit erhöhen sich, die Behandlungsleistungen werden eingeschränkt. Die Armut wird in Deutschland zunehmen und somit auch die Erkrankungsquote sozial benachteiligter Menschen. Letztendlich wird auch die Sterblichkeit armer Menschen in unserer christlich humanistisch geprägten Gesellschaft zunehmen.
Fakten:
Bestimmte Bevölkerungsgruppen, die besonders von Armut betroffen sind, wie z. B.:
- Kinder zwischen 0 - 15 Jahren
- Alleinerziehende Elternteile (in der Regel Mütter)
- Familien mit mehr als 3 Kindern
- Arbeitslose Menschen
- Wohnungslose Menschen
- Ausländische Mitbürger
- in Zukunft verstärkt alte Menschen, chronisch Kranke und Behinderte
haben ein signifikant erhöhtes Erkrankungs- sowie Sterblichkeitsrisiko.
... Eine demokratisch-humanistisch ausgerichtete Gesellschaft wird sich daran messen lassen müssen, wie sie mit den schwächsten Gesellschaftsmitgliedern umgeht. Hier kann man diesen Artikel weiterlesen...
Armut und Gesundheit/Krankheit in Deutschland
Aufgrund unterschiedlichster Faktoren haben wir es mit einer veränderten gesellschaftlichen Situation zu tun. Ein Merkmal dieser Veränderungen ist eine deutliche Zunahme der Armut in Deutschland. Bundesgesundheitsministerin Fischer stellt fest: Armut ist leider kein Randproblem. Armut ist zu einem gesellschaftlichen Problem geworden. Daran ändert es nichts, daß sie oft verschwiegen oder verdrängt wird. Armut ist zu einem Lebensrisiko geworden, das inzwischen bis in die Mitte unserer Gesellschaft reicht. Hier kann man diesen Artikel weiterlesen...