Buchtipp: Ulysses
Nachdem ich, angeregt durch Zuckerwattewolkenmonds "Selbstversuch" >Ulysses< zu lesen, die dicke Schwarte wieder einmal aus dem Bücherregal geholt, entstaubt und die ersten dreißig Seiten gebraucht hatte, um mich einzulesen, wurde ich für all meine Mühen ;-) mit einer Fülle an auch herrlich witzigen Passagen belohnt, wenn zum Beispiel Mr. Leopold Bloom, Anzeigenakquisiteur, einen alten Freund zu Grabe trägt und dem Leser nicht nur das Gesagte, sondern auch die Gedanken Herrn Blooms trefflichst beschrieben werden.
So wird >Ulysses< wohl bald zu meinen Lieblingsbüchern gehören; kann man vielleicht auch nicht gleich jede Anspielung des umfassend humanistisch gebildeten Joyce verstehen, sollte jedoch sein Umgang mit der Sprache in der wortreichen Übersetzung von Hans Wollschläger jedem Grund genug sein, sich auf das Abenteuer dieser irischen Odyssee zu begeben, der Spaß an Wort- und Sprachspielen hat und vor derben Ausdrücken nicht zurückschreckt, aber andererseits ebenso eine bildhafte Sprache liebt, die ihresgleichen sucht.
Schreibmaschinist_Jon - 13. Jan, 14:17