Sonntag, 18. Dezember 2005

Ein Fall für Blei - Fall 2: Der Raubüberfall

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Freitag, 27. Juli 2012

Kommissar Blei fühlte sich heute Morgen wie einer dieser Kommissare aus skandinavischen Kriminalromanen, die ebenso schwergewichtig wie schwermütig jeden noch so dubiosen Fall aufklärten und nebenbei Familienkonflikte lösten, obwohl sie doch eigentlich ins Krankenbett gehörten und nicht in den öffentlichen Straßenverkehr, den sie mit ihrer latenten Alkoholisierung gefährdeten.
Blei lag matt auf seinem schmalen Bett, die Sonne schien kaltgelb durch den dünnen naturfarbenen Vorhang; durchs offene Fenster hörte er die Stimmen einiger Kinder, die auf dem nahe gelegenen Spielplatz tobten.
Blei drehte sich auf die Seite, schloss die Augen und versuchte wieder einzuschlafen. Doch er wusste, dass es zwecklos war; einmal wach, arbeitete sein scharfer Verstand wie ein schweizer Uhrwerk.
Wenn keine besondere Vorkommnisse eintraten, hätte er die nächsten zwei Tage frei.
Er wälzte sich aus dem Bett, stand schwerfällig auf, sein Übergewicht machte ihm wieder einmal zu schaffen, dann drehte er seinen Herzschrittmacher per Fernbedienung um einige Takte höher, was ihm das aufwendige Kaffe kochen ersparte und schlurfte ins Bad.
Ein Blick in den Spiegel genügte, um ihm klar zu machen, dass die besten Tage unwiderruflich hinter ihm lagen.
Auch die Rasur konnte daran nichts ändern, der Lack war ab.
Er schaltete das Radio ein, um die Nachrichten zu hören.
Außer der Meldung, dass ein weiterer namhafter deutscher Politiker einem Attentat zum Opfer gefallen war, mittlerweile der Dritte seit den letzten Neuwahlen und der Ankündigung weiterer Verschärfungen im sozialen Bereich, gab es nichts Neues und Blei schaltete das Radio aus.
Die Schlagzeile der Tageszeitung, die er am Tisch las, verkündete ein neues Rekordhoch der Arbeitslosenzahlen, als ob das noch irgendjemanden interessieren würde.
Gelangweilt zog Blei den Vorhang auf und sah aus dem Fenster. Die heruntergekommenen Fassaden der gegenüberliegenden Häuser reflektierten die grelle Sommersonne und blendeten ihn.
Immer mehr blinde Fenster, hinter denen sich kein Leben mehr abspielte, unterstrichen die Tristesse der Wohnanlage.
Früher hatten hier viele Familien mit Kindern gewohnt, doch kaum jemand konnte sich noch die Mieten leisten und so standen die meisten Wohnungen leer.
Blei sah auf den Spielplatz im Hof, auf dem die Kinder, deren Stimmen ihn vorhin geweckt hatten, sich die Zeit damit vertrieben, die wenigen noch erhaltenen Spielgeräte auseinander zu nehmen. Sie arbeiteten recht fachmännisch mit diversen Werkzeugen, die sie wohl ihren Eltern oder im nächstgelegenen Baumarkt gestohlen hatten, sodass die Demontage der maroden Klettergerüste und Rutschen schon weit vorangeschritten war.
Waren sie einmal nicht damit beschäftigt, schlugen sie aufeinander ein, oder saßen rauchend und Bier trinkend in einer selbst gebauten Hütte um ein stinkend qualmendes Lagerfeuer und erzählten sich zotige Witze, oder warfen sich Beleidigungen an den Kopf.
Auch wenn das schon längst keine bevorzugte Wohngegend mehr war, lebte Blei gerne hier.
Die Kids akzepierten ihn und wenn wieder einmal Anschläge auf die größtenteils schrottreifen Autos der Erwachsenen verübt wurden, fehlte an seinem höchstens mal ein Außenspiegel, denn sie wussten, sie konnten sich, sobald es Schwierigkeiten mit der Polizei gab, darauf verlassen, dass er sich für sie einsetzte.
In Wahrheit hatte er keine Lust mehr umzuziehen, sich anderen Menschen anzupassen; hier war er frei von gesellschaftlichen Verpflichtungen, jeder wusste, dass er Kommissar für Todesermittlungen war und grüßte ihn. Manche sogar freundlich.
Blei nahm die frische Unterwäsche, die er sich am Vortag herausgelegt hatte, vom Stuhl und zog sich an.
Zum dunklen Anzug und dem hellen Hemd band er sich eine dezente Krawatte um, denn er wollte auf der Bank seinen Kredit aufstocken und dafür so seriös wie möglich wirken.
Aus Gewohnheit öffnete er die Schublade unterm Küchentisch, um seine alte Walther PPK herauszunehmen, aber dann fiel ihm ein, dass er diese ja bei den Ermittlungen im Fall "Gummistiefel" verloren hatte.
Blei kam sich ohne Waffe nackt vor und so ging er zu der verschlossenen Kiste aus angerostetem Stahl, die sein Großvater aus dem Zweiten Weltkrieg gerettet hatte und öffnete sie mit einem kleinen Schlüssel, den er immer bei sich trug.
In dieser Kiste hatte Bleis Großvater all das aufbewahrt, was ihm erhaltenswert erschienen war.
Blei kramte zwei alte Handgranaten heraus; die würden ihm das gute alte Gefühl der Sicherheit zurückgeben, das ihm seit dem Verlust der Walther PPK abhanden gekommen war.
Er steckte die Handgranaten in die linke und rechte Tasche seiner ausgebeulten Anzugjacke und verließ, ohne die Tür zu verriegeln, seine Wohnung.
Im düsteren Hausflur, irgendjemand hatte die Leuchtmittel gebrauchen können und sämtliche Glühbirnen entfernt, stolperte er über etwas Weiches, das quer auf dem letzten Treppenabsatz lag.
Blei beugte sich herunter, erkannte seinen erwerbslosen Nachbarn Fridolin Tellmann, einen ehemaligen Professor für Philosophie, der ihn, hochgradig alkoholisiert, mit glasigen Augen anstarrte und vor sich hin murmelte:"Die Würde des Menschen ist unantastbar. Haste mal´ne Zigarette?"
Blei zerrte den stark schwankenden groß gewachsenen Mann auf die Füße, hakte sich bei ihm unter und führte ihn vor die Tür.
Er setzte ihn auf einem alten Autoreifen ab, der dort lag, steckte ihm eine Zigarette in den Mund und gab ihm Feuer:"Bleib hier sitzen Fridolin, sonst fackelst du noch das ganze Haus ab. Ich werde dich auf dem Rückweg in deine Wohnung bringen."
Tellmann nickte schwach mit dem Kopf, die Zigarette klebte an seinen Lippen und aschte auf die abgeschabte Jacke:"Okay, Blei, ich warte hier."
Kommissar Blei kämpfte sich durch den Unrat, der auf dem Gehweg lag, grüßte im Vorübergehen den Junkie an der Ecke, die Nadel im Arm, der ihn zahnlos anlächelte und dabei in aller Ruhe den Kolben der Spritze herunterdrückte.
Blei steckte sich eine Zigarette an und ging die Straße herunter.
In einer kleinen Seitenstraße befand sich eine Filiale der Spaßkasse.
Blei ging zu einem freien Schalter und sagte der hübschen Blondine mit Brille, dass er einen Termin beim Filialleiter habe.
Mit schlanken langen Fingern tippte die Blondine seinen Namen in den Computer:"Gehen Sie bitte in den Wartebereich, Herr Blei. Herr Sonntag wird Sie in wenigen Minuten dort abholen."
Blei ließ sich auf das stark riechende schwarze Ledersofa im Bauhausstil sinken und nahm eine bunte Werbebroschüre aus dem Ständer: "Wir machen Ihr Geld!"
"Herr Blei?" Ein gut durchtrainierter Mittvierziger in korrektem Outfit stand erwartungsvoll vor Blei und hielt ihm die Hand hin.
"Ach, Sonntag. Guten Tag," sagte Blei nur, stand auf und folgte dem Filialleiter in dessen Büro.
"Nun was kann ich für dich tun?", fragte Sonntag, die Tür hinter sich schließend.
"Das Übliche," antwortete Blei, "ich brauche wieder mal ein wenig Bargeld."
"Ich hab mir deine Auszüge schon angesehen. Der Kreditrahmen ist voll ausgeschöpft, bei deinem Gehalt." Sonntags Gesicht war in Falten geworfen.
"Wie geht´s denn eigentlich deiner Nase mittlerweile?", fragte Blei desinteressiert.
"Blei, auch wenn du mich damals vor dem Knast bewahrt hast, mir sind die Hände gebunden. Ich bin nur ein kleines Rädchen im großen Geldbetrieb, sonst nichts. Als Filialleiter der Spaßkasse kann ich in deinem Fall leider nichts mehr tun. Du stehst schon jetzt vollkommen in der Kreide bei uns. Soll ich dir die Anfragen wegen dir heraussuchen? Die oben wollen wissen, wie ich dir einen so großzügigen Kredit einräumen konnte."
"Dreißigtausend nennst du großzügig? Was ist mit den Firmen, denen ihr Millionen zuschachert?"
"Blei, bei aller Freundschaft, du weißt doch, wie das läuft; Connection ist alles im Geldgeschäft. Du musst nur die richtigen Leute kennen und schon rollt der Rubel."
"Ich kenne dich. Hätte ich dich nicht damals aus dem Puff herausgeschleust, wär´s das als Filialleiter mit dir gewesen, so zugekokst, wie du warst."
"Blei, ich bin dir dafür auch total dankbar, aber ich kann wirklich nichts für dich tun. Was brauchst du denn? Vielleicht kann ich privat einspringen?"
"Nochmal dreißigtausend. Als Ruhekissen."
"So viel hab ich nicht. Höchstens zwei-, allerhöchstens dreitausend kann ich dir leihen."
"Lass stecken, du bist doch selbst immer mau."
Blei stand auf und ging zur Tür:"Mach´s gut Sonntag und bleib sauber."
Sonntag blieb hinterm Schreibtisch sitzen und nickte:"Ich wünschte, ich könnte mehr für dich tun."
"Wer weiß?", sagte Blei und schloss die Tür.
Blei stutzte als er in den Schalterraum kam: Dort stand eine kleine Frau, die eine abgesägte Schrottflinte an ihren Bauch drückte und die Angestellten in Schach hielt.
Sie war von oben bis unten in einen blauen Monteursoverall gekleidet, auf dem Kopf eine Gummimaske, die den derzeitigen Kanzler karikierte.
Am Geldschalter war der Kopf der Opposition damit beschäftigt, hastig Geldscheine in schwarze Müllsäcke zu stecken; auch hier handelte es sich der Figur nach um einen weiblichen Gangster.
"Bleib stehen," rief die Frau mit der Kanzlermaske Blei mit rauchiger Stimme zu, "sonst huste ich dir was."
Blei lächelte und setzte sich langsam auf den Teppichboden.
"Was gibt´s da zu grinsen, Fettbacke? Am besten ist es, du legst dich gleich ganz hin und machst ein Schönheitsschläfchen. Könnte dir nicht schaden, Dicker."
Blei lag nun auf dem Boden, Arme und Beine ausgestreckt und wartete ab. Momentan könnte er nichts anderes tun.
Nach ungefähr fünf Minuten war der Spuk vorüber und etwa eine halbe Stunde später wimmelte es in der Spaßkasse und davor von Polizisten. Ein Hubschrauber kreiste über dem Wohngebiet.
Nachdem auch Blei seine Aussage gemacht hatte, beschloss er, einen kleinen Spaziergang durch den Park zu machen.
Fettbacke, dachte Blei grinsend, na dir werde ich Fettbacke geben.
Blei betrat das Altersheim am Park und ging in den zweiten Stock ins Zimmer zweihundertzwölf, setzte sich dann auf eines der beiden Betten und nahm einen der vielen Kriminalromane, die sich auf dem Nachttisch stapelten.
Einige Minuten später kamen zwei alte Damen herein und blieben erstaunt im Zimmer stehen:"Was machst du denn hier, mein Junge?", fragte die Kleinere Blei.
Blei lachte:"Das wisst ihr doch genau, oder etwa nicht?"
Die beiden setzten sich erschöpft auf das gegenüberstehende Bett und sahen auf den Boden.
"Was hast du jetzt vor?", fragte ihn diesmal die andere der beiden Damen.
Blei genoss die Situation und machte ein ernstes Gesicht:"Ihr wisst doch wohl noch, mit was ich meine Brötchen verdiene? Dass ich bei der Polizei arbeite?"
Beide nickten:"Ja leider."
"Also, wo habt ihr es versteckt?"
"Im Heizungskeller, hinterm Gasofen."
"Ihr solltet euch was schämen," sagte Blei streng, konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen, "in eurem Alter."
"Das ist es ja gerade. Mit dem bisschen Taschengeld können wir uns nicht einmal mehr ein Eis leisten, geschweige denn vernünftige Medikamente."
"Und ein Anteil sollte auch für dich sein, mein Junge; wo du doch immer so knapp bist."
"Bestechung macht euren Fall auch nicht besser. Ein umfassendes Geständnis ist da eher angebracht, finde ich."
"Also gut, wir gestehen alles. Was hab ich nur mit dir falsch gemacht, dass du jetzt so ein Spießer geworden bist? Wenn das dein Vater mitbekäme, Gott hab ihn selig, der Glückliche ist ja schon bevor du zur Polizei gegangen bist, von deinen Kollegen ermordet worden."
"Getötet, Mutter, und das, nachdem er zwei Beamte angeschossen hatte, die nur seinen Ausweis kontrollieren wollten."
"So ist das immer mit dir; kaum erwähne ich deinen Vater, ziehst du ihn in den Dreck. Dabei hat er immer gut für uns gesorgt und dir das neueste Spielzeug von der Arbeit mitgebracht."
"Gestohlenes Spielzeug, Mama. Vater war ein gewöhnlicher Dieb und Einbrecher."
"Meine Güte, Junge, wie kann man nur so kleinlich sein?"
"Halt du dich daraus, Tante Lisbeth," sagte Blei, "also auf und ab in den Heizungskeller."
"Willst du denn nicht deine Kollegen rufen, um uns festnehmen zu lassen."
Blei schaute sich das Zimmer des Altersheimes an und schüttelte den Kopf:"Ihr seid hiermit schon genug bestraft. Pack ein wenig Wäsche zur Tarnung in den Koffer da und gib ihn mir."
Blei schleppte den großen Koffer in den Heizungskeller, Mutter und Tante im Gefolge, die ihm Anweisungen gaben, wo er den schwarzen Müllbeutel zu suchen hätte.
Blei stopfte den Sack in den Koffer und verschloss ihn sorgfältig.
"Okay, ihr geht jetzt auf euer Zimmer und macht hier so weiter wie bisher. Demnächst komme ich euch besuchen und bring euch ein Eis mit," sagte Blei, als sie wieder im Zimmer waren.
"Ich wusste doch, dass er irgendwann wieder vernünftig wird," hörte er seine Mutter zu ihrer Schwester sagen, als er das Zimmer verließ.
Blei ging mit dem Koffer an der Hand nach Hause.
Er zog den Vorhang in der Küche zu und packte den schwarzen Müllbeutel aus, nachdem er sich Haushaltshandschuhe übergezogen hatte.
Dann stopfte er die beiden blauen Monteuroveralls und die Masken wieder zurück in den Sack und stapelte das Geld auf dem Küchentisch aufeinander.
"Vierundsiebzigtausendsechshundertdreißig. Nicht schlecht," meinte er, nachdem er das Geld gezählt hatte, "eine Menge Taschengeld für den Lebensabend."
Er warf einen Blick auf die mittlerweile stockfinstere Straße.
Ein herrlicher Abend für einen Spaziergang, dachte er
Blei nahm den Sack unter den Arm und schlenderte in eine Seitenstraße.
Der ist geeignet, dachte er beim Anblick eines pechschwarzen Autos, das einigermaßen fahrtauglich aussah und brach es auf.
Am Stadtrand fand er ein brachliegendes Industriegebiet.
Er schob den schwarzen Müllbeutel unter den Sitz, öffnete Motorhaube, Kofferraum und Tank und setzte sich hinter eine kleine Mauer.
Dann holte er eine der beiden Handgranaten aus seiner Jackentasche, entsicherte sie, zählte bis drei und warf sie in den Kofferraum des Autos. Dasselbe machte er mit der anderen, nur dass er diese ins Auto warf.
Beide Granaten explodierten kurz hintereinander, die Türen flogen meterweit durch die Luft, das Dach wölbte sich, der Wagen begann zu brennen, wie Blei gehofft hatte.
"Wirklich ein herrlicher Abend für einen Spaziergang," dachte Blei und steckte sich eine Zigarette an. © 2004 Jon

Drei Kurzdramen des banalen Alltags

I
Allmählich überfiel ihn ein bleischweres Gefühl absoluter Mattigkeit.
Er wusste, dass nun der Zeitpunkt gekommen war.
Der richtige Zeitpunkt für ein Butterbrot mit Tomaten und Käse.
Doch wer hatte wieder einmal die Remoulade aufgebraucht, fragte er sich angesichts des leeren Kühlschranks.

II
Hatte er seinen ersten Hunger wohl mit zwei käse- und tomatenbelegten Broten gestillt, so blieb doch eine langanhaltende und damit ausreichende Sättigung aus.
Abermals wankte er zum Kühlschrank und zog mit zitternden Händen an der sich sperrenden Gemüseschublade.
Hier hatte er vor Wochen hinter diversen harmlos erscheinenden Lebensmitteln geringer Qualität eine köstliche Leberwurst vor ihrem Zugriff gesichert.
Doch was er nun fand, war zu einem in Farbe und Konsistenz undefinierbaren Werk beuys´scher Objektkunst mutiert.
Er erkannte, dass es sich um die natürliche Metamorphose einer deliziösen Leberwurst in ein Miniaturbiotop verschiedenster Lebewesen aufgrund längst überschrittenen Verfallsdatums handelte und beschloss, diese hervorragende, wenn auch nicht seine, Arbeit angemessen zu rahmen und alsbald der kulturinteressierten Öffentlichkeit als ein Meisterwerk des postdadaistischen Neoeklektizismus zu präsentieren.
Doch sollte er nun, nur weil sein Leibgericht verdorben dem Genuss abträglich schien, zu diesen häßlich gekrümmten, gelben und weichfleischigen Südfrüchten greifen, die ein knackendes Enthüllen, verbunden mit eventueller Klebrigkeit ihres bizzaren Inhaltes von jedem, der sie verzehren wollte, erwarteten?

III
Hatte der Verzehr einer halbreifen Banane für eine einigermaßen erholsame Nachtruhe gesorgt, wurde diese jedoch vom lärmenden Kratzen, Hämmern und Rufen der sich durch den ersten Schnee kämpfenden Gerüstbauer, die sich an seinem Haus zu schaffen machten, jäh gestört.
"Ich halte diese Scheißkälte nicht mehr aus," hörte er den einen rufen, doch das Schrauben an der von Alter, Bergschäden und Witterung geschundenen Fassade wollte nicht enden.
Dennoch bestand Hoffnung; das Gerüst wurde nun nach zweieinhalb Monaten künstlicher Verdunkelung und ständiger Lärmbelästigung abgebaut und entfernt.
Oder täuschte er sich diesbezüglich nur und diese an sich netten Bauhandwerker veränderten lediglich die Form, um weiteren Facharbeitern, wie etwa Malern und Maurern besseren Zugriff zur Renovierung des rissigen Mauerwerks zu ermöglichen? © 2004 Jon

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